„Beim Bier gibt es ebenso viel zu riechen, schmecken und spüren, eine ebensolche Vielfalt, das wird noch immer grob unterschätzt.“ Doch heute wird sogar nach der Jagd nicht nur mit Wein, sondern zunehmend mit Bier angestoßen, freut er sich.
Begonnen hat dieses „Märchen der Schaumkrone“ schon vor vielen Jahren, als Uli seine Liebe zu Schottland entdeckte. Die Leute dort findet er einfach toll, er fährt auch immer wieder hin. Und hat die Liebe der Schotten zum Bier an den Millstätter See gebracht, nachdem er in der Schweiz und in München das Handwerk gründlich erlernt hatte. So schäumt jetzt am Millstätter See, in Radenthein, ein herrlich würziges Bier. Auch für den Namen ließ sich Uli Bacher von seinem Lieblingsland inspirieren. „Shilling war in Schottland ein altes Maß für die Bierstärke. Und wir kennen ja auch den Schilling, halt anders geschrieben. Das klingt sympathisch, bekannt und ist gut merkbar.“
Über 80 Sorten könnte man – mit dem nötigen Durchhaltevermögen - in seiner Gastwirtschaft in Radenthein probieren. Alle zwei Jahre hält er dazu auch noch ein Bierfestival ab, bei dem sich Brauereien aus ganz Europa vorstellen. Zehn bis zwölf Länder präsentieren da ihre Biere.
Bisher traf man sich im heimischen Gasthaus „Gartenrast“, seit 2016 wird die Veranstaltung in der neuen, eigenen Brauerei abgehalten. Da zeigt sich, was alles möglich ist. Indian Pale Ale zum Beispiel; Sauerbiere die spontan vergoren sind; Biere, die in Holzfässern gelagert werden, wie Weihnachtsbiere in Portweinfässer.
Wer jetzt die Gegend um den Millstätter See besucht, kann bei einigen Wirten – in Supermärkten gibt es das naturbelassene Bier nicht, nur beim Erzeuger - das Shilling hell, gelb-opalisierend, das Granat Bier, spürbar malzig, oder das Nock-Ale, ein halbdunkles Landbier, probieren, aus dreierlei amerikanischem Hopfen gebraut. Oder gleich in die „Gartenrast“ kommen und dort vielleicht an einer Verkostung teilnehmen, die Uli gerne für Gruppen ab drei Personen präsentiert. Mit Laugenbrezeln, Speckstangerln und Flammkuchen als Zwischenimbiss, damit man den Unterschied besser schmeckt: Uli Bacher hat vom perfektem Bier geträumt, und genau das kann er jetzt seine Gäste schmecken lassen. Auch die Jahreszeiten kann man hier schmecken: Wer im Herbst kommt und Glück hat, kriegt ein Hirbest (nach einem alten kärntner Herbstlied benannt) serviert, das leider immer sehr schnell aus ist. Zu den winterlichen Festtagen gibt’s das erwähnte edelsaure Weihnachtsbier aus dem Portweinfass, leicht rötlich schimmernd, mit leichtem Kernobstaroma. Und von Februar bis Karfreitag stärkt das Fastenbier, ein dunkles, stark gehopftes Bockbier.