Warum schnarchen Riesen am Mirnock besonders genüsslich?
Einst hatte ein böser Riese die wunderschöne Tochter eines Fischers entführt und konnte, dank dem unwiderstehlichen einheimischen Kräuterschnaps, zum glücklichen Schnarchen gebracht und die Jungfrau so gerettet werden. So gehört Schnaps gebrannt! Was die Gäste von Liane Adenberger wohl zu schätzen wissen.
JUNGE BLÄTTER UND ROTE RÜBEN
Bei ihr kann man, neben vielen gebrannten Früchten, Kräutern und Beeren, üblichen und ungebräuchlichen, jetzt auch ihre neueste Kreation, den Seebodner „Zeitgeist“ kosten. Man bat sie, einen ganz typischen, nur hier möglichen Geist zu erfinden, und gleich hatte sie dazu eine Idee: „Ich gehe jetzt immer im Frühling über die Wiesen und in den Wald und pflücke alles, was so frisch grünt und blüht und sprießt.
Keine Kräuter, das kennt man ja schon, sondern die jungen Blätter, Nadeln und Blüten. Das ist viel Arbeit, aber es macht mir auch viel Vergnügen, diese ersten Lebensgeister einzufangen.“ Roland Grasser, ein Seebodener Künstler, hat sich davon inspirieren lassen und ihr dazu das Etikett entworfen.
Das rote Schnapshaus an der Tangernern Straße ist von Weitem gut sichtbar. Am Besten ist es telefonisch mit Liane Kontakt aufnehmen. Computer sucht man in der Schnaps Allee nämlich vergebens.
Liane brennt seit 1998 Äpfel, Birnen, Zirben, Zwetschken, Vogelbeeren, Enzian sowieso. Oder was sie selbst holt, wie die Marillen von einem Bauern aus Langenlois, gleich direkt vom Baum. Die kommen sofort ins Fass. „Sie werden sonst zu patzig. Bei Williams-Birnen ist das nicht so tragisch, die können gut nachreifen.“
Aber auch so „exotische“ Früchte wie die Rhonen, die Roten Rüben, die sie von einem Bauern aus Spittal bezieht. „Den serviere ich bei Schnapsverkostungen ganz zum Schluss, der schmeckt sehr intensiv!“ Für die Beschreibung der verschiedenen Brände holt sie sich ein Verkosterteam. Und danach wählt sie dann auch die Namen aus, wie „Plaudertrepfl“ oder „Blütenkelch“, „Schinken-Kranewit“ oder „Knecht Ruprecht“. „Das Hausschnapsl brenn' ich aus Apfel, Himbeer und Zitrone“.
Schnapsverkostungen bei Liane sind etwas ganz besonderes. Sie will ja ein Geheimtipp bleiben und macht sonst keine Werbung. Ihre Schnapsbrennerei ist nicht einmal im Internet zu finden.
"Zu einer echten Schnapskultur gehört, dass man sich beim Zuprosten in die Augen schaut; ein schönes Glas; dass der Schnaps nicht zu kalt ist; dass man vorher schnüffelt, Schluck für Schluck bewusst trinkt und danach am leeren Glas riecht.“
Liane Adenberger
„Ich verlasse mich auf Mundpropaganda.“ Auf die kann sie sich auch verlassen. Und jeder geht nicht nur begeistert, sondern nach so einer Verkostung mit einer echten Schnapskultur nach Hause. Dazu gehört, wie Liane immer wieder erklärt, dass man sich beim Zuprosten in die Augen schaut; ein schönes Glas; dass der Schnaps nicht zu kalt ist; dass man vorher schnüffelt, Schluck für Schluck bewusst trinkt und danach am leeren Glas riecht. „Was gibt es schöneres als gut Essen, plaudern, lachen und gut trinken? Man muss halt mit Alkohol, wie mit allem, richtig umgehen können.“
Gerade jetzt ist wieder ein neues Experiment im Werden. Der Name, irgendwie schottisch mit einheimisch, wird noch nicht verraten. Es soll ein Whisky aus Gerstenmalz werden. Vier 30 Liter Eichenfässer, davon zwei Bourbonfässer, stehen schon bereit. Man kann gespannt sein.
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